Dagny - Traditionssegler gesunken

Offizielle Pressemitteilung der Feuerwehr Ostholstein vom 30. September 2014


alt="Grisu - Feuerwehr Neustadt"

Feuerwehr verhindert größeren Umweltschaden
(fw-oh) Am Dienstagnachmittag gegen 15:30 Uhr wurde die Feuerwehr Neustadt in Holstein alarmiert, weil ein altes Segelschiff im Stadthafen deutlich Schlagseite hatte. Die ersten eintreffenden Kräfte versuchten zunächst eingedrungenes Wasser aus dem Schiff abzupumpen. Noch bevor der Lenzeinsatz erfolgreich begonnen werden konnte, legte sich das Schiff auf die Seite und sank innerhalb weniger Minuten.

Dadurch lief eine größere Menge Dieselkaftstoff in das Hafenbecken. Die Feuerwehr legte mit Hilfe ihres Arbeitsbootes "Grisu" eine Ölsperre um den Havaristen. Das THW Neustadt wurde zusätzlich angefordert, um mit weiteren Ölsperren ein Abtreiben des Kraftstoffes in das Binnenwasser zu verhindern. Anschließend sicherte die Feuerwehr den Havaristen mit Seilen, damit der Segler nicht aufschwimmen und in das Hafenbecken treiben kann.


Nachtragsmeldung vom 1. Oktober 2014
Am Nachmittag des 30.09.2014 sank im Neustädter Hafen ein Traditionsschiff auf Grund. Es traten geringe Mengen Betriebsstoffe aus, Menschen wurden nicht verletzt. Gegen 15:30 Uhr wurde der Polizei mitgeteilt, dass das 15 m lange Holzschiff mit dem Namen "Dagny", das seinen festen Liegeplatz im Neustädter Osthafen hat, zu sinken drohe. Die sofort herbeigerufene Feuerwehr Neustadt versuchte noch mit starken Lenzpumpen ein weiteres Absinken zu verhindern.

Als das Schiff sich dann auf die Steuerbordseite neigte, waren weitere Pumpmaßnahmen erfolglos und wurden eingestellt. Das Schiff sackte auf den dort 3,5 Meter tiefen Grund ab, Teile der Aufbauten ragen noch aus dem Wasser. Das Technische Hilfswerk legte um das Schiff vorsorglich einen Ölschlängel. Er soll verhindern, dass im Falle des weiteren Austretens von Betriebsstoffen diese vertreiben und so besser abgesaugt werden können.

Die durchgehende Schifffahrt ist durch den Unfall nicht beeinträchtigt. Der 52-jährige Eigner aus Lübeck war vor Ort und wird sich nun um die Bergung kümmern müssen. Die Wasserschutzpolizei Lübeck-Travemünde hat die Ermittlungen aufgenommen. Das Schiff befand sich ersten Ermittlungen nach in einem maroden und schlechten Zustand.

Photo: Die Feuerwehr legt mit ihrem Arbeitsboot "Grisu" eine Ölsperre um den Havaristen. (C) Hartmut Junge


Nachtragsmeldung vom 13. Oktober 2014

(ots/wsp-sh) Am Samstag, den 11.10.2014, wurde der über 100 Jahre alte Traditionssegler "Dagny" aus dem Neustädter Hafen gehoben und an Land abgestellt. Mehrere Leckagen bestätigten den Verdacht, dass das Schiff aufgrund seines maroden Zustandes gesunken war. Um 06:30 h begannen die Bergungsarbeiten am Schiff. Taucher, Freiwillige Feuerwehr Neustadt, THW, DLRG, Fa. Possehl, zwei schwere Mobilkräne, das Ordnungsamt und die Polizei waren an der Bergung beteiligt.

Die Straße "Schiffbrücke" musste wegen der Bergung gesperrt werden. Nachdem zuvor Haltegurte unter dem Schiff hindurchgezogen wurden, konnte der Traditionssegler "Dagny" angehoben und gleichzeitig leergepumpt werden. Anschließend wurde es auf die andere Seite des Hafenbeckens geschleppt und dort wieder mittels der beiden mobilen Kräne aus dem Wasser gehoben und an Land abgestellt.

Die bei der Bergung geringfügig austretenden Betriebsstoffe wurden von der Fa. Possehl gleich mit Bindemitteln aufgefangen. Die Bergung zog sich bis ca. 17:00 Uhr hin. Erste polizeiliche Ermittlungen bestätigten den Verdacht, dass das Schiff aufgrund seines maroden Zustands untergegangen war. Aus mindestens drei großen und unzählbar kleinen Leckagen über das gesamte Unterwasserschiff verteilt strömte das Wasser aus dem Rumpf. Ein Fremdverschulden dürfte ausgeschlossen sein. Gegen den 52-jährigen Eigentümer wird jetzt strafrechtlich wegen des Verdachts der zumindest fahrlässigen Gewässerverunreinigung ermittelt.


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