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Cap Arcona - Das Massaker in der Ostsee

Cap Arcona
Photo: Fachzeitschrift "Werft*Reederei*Hafen" 1927

Das Schiff
Am 14.5.1927 läuft die "Cap Arcona" auf der Werft von Blohm & Voß in Hamburg vom Stapel. Lag sie in ihrem Heimathafen Hamburg, so überragten ihre drei schwarzen Schornsteine mit rotem Topp alle anderen Schiffe. Die 'Cap Arcona' galt als eines der schönsten Schiffe seiner Zeit. Das Schiff mit einer Größe von 27.650 BRT war 205.9 m lang, mit seinen 24.000 PS erreichte es eine Geschwindigkeit von 21 Knoten. 630 Bordbedienstete kümmerten sich um das Wohl der maximal 1.315 Passagiere. Mit 1.000 Passagieren an Bord legte das Schiff am 19.11.1927 zur Jungfernfahrt Richtung La Plata ab. An Bord waren nicht nur Luxusreisende, sondern auch Auswanderer.

Vom November 1927 bis zum August 1939 wurden 91 Reisen durchgeführt und dabei mehr als 200.000 Passagiere befördert. Für die Strecke Hamburg - Buenos Aires brauchte das Schiff nur 15 Tage.


Cap Arcona - Decksplaene
Die Deckspläne. Aus der Fachzeitschrift "Werft Reederei Hafen" 1927


Das Ende
1940 wurde das Schiff von der Kriegsmarine requiriert. Im Zweiten Weltkrieg lag das Schiff in Gotenhafen und fungierte als Wohnschiff der Marine. In den letzten Kriegsmonaten brachte es 27.000 Flüchtlinge über die Ostsee in Sicherheit. Ab dem 14. April 1945 lag das Schiff mit Maschinenschaden in der Neustädter Bucht vor Anker.

3. Mai 1945, der Krieg ist eigentlich schon vorbei: Britische Jagdbomber der 198. Squadron beschossen das unbewaffnete Schiff und versenkten es, wobei einige tausend Menschen den Tod fanden. Es traf "die Falschen": Anfang März 1945 nahm das Schiff Häftlinge aus dem KZ Neuengamme bei Hamburg an Bord. Die Zahl dieser Häftlinge schwankt zwischen 4.600 und 6.000. Die meisten von ihnen verloren bei dem Angriff ihr Leben. Viele davon nicht durch direkte Wirkung des Angriffs: Es wird berichtet, dass die deutschen Wachen die Türen verschlossen, so dass viele Gefangene verbrannt oder ertrunken sind.

Ebenfalls angegriffen und versenkt wurde der Frachter "Thielbeck". Insgesamt sollen etwa 7.000 Menschen ums Leben gekommen sein. Die meisten verbrannten an Bord oder ertranken im 8 Grad kalten Wasser der Ostsee. Einige der im Wasser Treibenden wurden von Bord der anderen deutschen Schiffe aus erschossen. Wer es bis an Land schaffte, war noch lange nicht gerettet. Hier soll der "brave Bürger" gewütet haben. Es wird berichtet, dass Überlebende, denen es gelang zum Ufer zu schwimmen, dort vom deutschen Pöbel erschossen und erschlagen wurden.

Aus der "Süddeutschen Zeitung", 3. Mai 2015
"Der achtjährige Jörg Wollenberg in Ahrensbök hat von der Bombardierung nichts mitbekommen. Was er aber mitbekommt, ist, dass die älteren Hitlerjungen am Strand von Neustadt Schießübungen auf Häftlinge machen dürfen. Also setzt er sich auf sein Fahrrad mit den Vollgummireifen und fährt mit seinem Freund hin.
Ein paar der KZ-Häftlinge von den Schiffen schaffen es, die drei Kilometer zum Land zu schwimmen. Dort steht Jörg Wollenberg und sieht, wie die Deutschen die auf den Strand kriechenden Menschen erschießen und mit dem Spaten erschlagen."

Von diesem Massaker erwähnt der Gedenkstein an der Lübecker Bucht kein Wort. Dort wird sogar dreist behauptet, dass 600 Menschen dem britischen Angriff entkommen konnten.

Die Tragödie der "Cap Arcona" zeigt eines: In jedem Krieg gibt es auf jeder Seite geistig Gestörte, gewissenlose Mörder. Ganz oben, so wie den britschen Air Marshall Harris, der deutsche Städte zu Schutt und Asche bomben liess. Und ganz unten, wo "brave Bürger" erst ein kriminelles Regime an die Macht brachten und sogar noch dessen unschuldige und wehrlose Opfer massakrierten, als der Krieg schon längst verloren war. Nur einen Tag später, am 4. Mai kapitulierten die deutschen Truppen in Norddeutschland vor der britischen Armee.


Ehrenmal Cap Arcona

An das Ereignis erinnert heute eine Gedenkstätte, die sich in unmittelbarer Nähe des Unterganges, ein Stück landeinwärts, befindet.


Ehrenmal Cap Arcona


DATEN Cap Arcona

Typ: Passagierschiff
Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg. Baunummer: 476
Stapellauf: 14. Mai 1927 - Indienststellung: 29. Oktober 1927

Flagge: Deutschland - Heimathafen: Hamburg
Eigner: Reederei Hamburg Süd

Länge: 205,9 m (Lüa) - Breite: 25,8 m - Tiefgang: max. 8,7 m
Vermessung 	27.561 BRT - Tragfähigkeit: 11.500 tdw
Maschine: 2 Getriebeturbinen - Leistung: 24.000 PS (17.652 kW)
Geschwindigkeit: max. 21 kn (39 km/h)
Propeller: 2

Besatzung: 630 Mann - Passagiere: 1.315, ab 1937 850


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Copyright by Holger Krohn 2015


Von hk
Rubrik: Schiffslexikon A - K
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Schlagwörter:
  • Mord
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