Sonntag 14. August, 11:00 – 17:00 Uhr
(gru) Handwerkliche Produktion beruht im wesentlichen auf "Handfertigkeit" und individuellem Umgang mit einem Werkstoff. Wurde dem alten Handwerk aufgrund des individuellen Fortschritts auch schon der Niedergang prophezeit, so zeigt die Entwicklung jedoch, dass Handwerk und Industrie nebeneinander bestehen können, weil beide Wirtschaftsbereiche unterschiedliche volkswirtschaftliche Funktionen erfüllen. Einige Berufe sind für die Belieferung und Ausstattung der Haushalte und Betriebe mit Inventar nicht mehr notwendig, dennoch erfreuen sich einzelne Erzeugnisse der Handwerker besonderer Wertschätzung.
Ein vom Töpfer individuell angefertigtes Service, ein vom Korbmacher geflochtener Korb – das ist etwas ganz Besonderes, das man anschafft, um sich von der Masse/Massenproduktion abzuheben. Mit zunehmender Hinwendung des Handwerkers zur individuellen künstlerischen Gestaltung der Produkte verschoben sich auch die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst, so dass heute vielfach eine Trennung nicht möglich ist. Der Wunsch nach Individualität sichert heute vielen Handwerkern die Existenz und ermöglicht das Fortbestehen ihres Berufes. Die im Museum tätigen Handwerker wie Schmied, Korbmacher, Drechsler, Weberinnen, Töpferin und Reepschläger zeigen Ihr Können und bieten an diesem Sonntag die Möglichkeit an, das Handwerk kennenzulernen und auch einzelne Arbeitsschritte auszuprobieren. Anmeldungen sind nicht erforderlich.
Erstmalig im Museum dabei ist die Landesgruppe Nord (LGN) des Vereins Restaurator im Handwerk e.V.. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für erhaltenswürdige Objekte, sowie die fachgerechten Restaurierungsmöglichkeiten und deren Durchführung, wieder mehr dem öffentlichen Interesse zugänglich und verständlich zu machen. Anhand von praktischen Vorführungen und Erläuterungen soll auf der Veranstaltung in der Scheune aus Wilmsdorf (Haus Nr. 2) dem Betrachter die Wertschätzung des oft auch im Privatbesitz befindlichen Kulturgutes vor Augen geführt werden. Es werden alte Handwerkstechniken, die heute kaum noch zur Anwendung kommen, gezeigt und beschrieben. Die Teilnehmer, Maurer, Tischler, Raumausstatter, Uhrmacher, sind durchweg Meister und geprüfte Restauratoren ihres Handwerks. Sicherlich werden bei den Besuchern nicht nur Erinnerungen an frühere Zeiten geweckt, sondern auch konkretes Interesse: Viele Haussanierungen, Möbelrestaurierungen oder Polstermöbel schlummern noch im unvollendeten Zustand aus Gründen der Unkenntnis der Besitzer über die mögliche fachliche Hilfe durch Restauratoren.
Der Tag des Handwerks im Freilichtmuseum soll helfen, einige Brücken zu bauen.
Spannend für kleine wie große Gäste wird es am Nachmittag. Ab 13:30 erzählt Angela Manz Märchen, in denen das Handwerk eine Rolle spielt. Sie erzählt u.a. vom "tapferen Schneiderlein" und "wackeren Müllerburschen". Märchenhaft geht es dann noch mit Jens Nielsen weiter, der ab 15:00 Uhr zu seiner Erlebnisführung "Ehe der Hahn dreimal kräht" aufbricht.
Eintrittspreise
Kinder unter 6 Jahre: frei, Schüler: 2,00 €, Erwachsene 8,00 €, in Gruppen ab 20 Personen 6,00 €, ermäßigte Karten für Studierende, Bundesfreiwillige, Berufsschüler, Menschen mit Behinderungen etc. für 5,00 €. Familienkarten: Eltern mit ihren Kindern oder Großeltern mit ihren Enkelkindern (bis 16 J.) 17,00 €. Das Fahren mit Museumsbahn und Karussells auf dem historischen Jahrmarkt ist im Eintrittspreis enthalten.
Öffnungszeiten
Bis zum 31. Oktober ist das Museum täglich von 9 - 18 Uhr geöffnet, Kassenschluss 17 Uhr
Link: www.freilichtmuseum-sh.de
Freilichtmuseum - Photoserien
Weitere Photos in der Ostsee-Galerie - Der Norden
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